Zehn Jahre nach dem Tod von Dominik Brunner gedenkt Bayern des Geschäftsmanns, der beim Schlichten eines Streits unter Jugendlichen ums Leben kam und so zur Ikone für Zivilcourage
wurde.
An seinem Todestag heute erinnern Politiker und Wegbegleiter an den Mann, der in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden wäre.
Unter anderem werden Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, Klaus-Dieter Josel und Uli Hoeneß als Kuratoriumsvorsitzender der Dominik-Brunner-Stiftung am Tatort am Bahnhof Solln im Süden der Landeshauptstadt erwartet.
Auch der Ergoldsbacher Bürgermeister Ludwig Robold ist mit dabei.
Zwei 17- und 18-Jährige hatten am 12. September 2009 am Münchner S-Bahnhof Donnersbergerbrücke eine Gruppe jüngerer Schüler bedrängt und von ihnen Geld verlangt.
Brunner bekam das mit und rief aus der S-Bahn die Polizei an.
In Solln stieg er mit den 13- bis 15-jährigen Schülern aus und stellte sich vor sie.
Er schlug zuerst zu; das Gericht wertete das später als Notwehr in Erwartung eines unmittelbar bevorstehenden Angriffs.
Die Jugendlichen schlugen daraufhin auf ihn ein und traten ihn, als er schon am Boden lag.
Brunner verlor das Bewusstsein und starb später im Krankenhaus an einem Herzstillstand infolge eines vergrößerten Herzmuskels.
Der Fall machte bundesweit Schlagzeilen und Zivilcourage zum gesellschaftlichen Thema.
Die beiden Schläger, die sich unweit des Bahnhofs in einem nahe gelegenen Gebüsch versteckt hatten, wurden festgenommen.
Der Haupttäter wurde im Jahr darauf zu neun Jahren und zehn Monaten Jugendstrafe wegen Mordes verurteilt.
Der zweite Täter bekam sieben Jahre wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge.
Heute erinnern Straßen und Plätze an Brunner, in Poing bei München gibt es eine Dominik-Brunner-Realschule.
Am Tatort stehen ein Mahnmal und eine Tafel zum Geschehen.
Vor Brunners ehemaliger Schule in Ergoldsbach (Landkreis Landshut) steht eine Bronzestatue.
Sie zeigt einen Mann, der sich vor ein Kind stellt.
Das Entsetzen über die tödliche Eskalation von damals hat den Namen Dominik Brunner zum Synonym für Zivilcourage werden lassen.