Kaum hat er begonnen, ist er auch schon wieder vorbei. Der Prozess um den brutalen Mord an einer jungen Mutter aus Freyung ist schon vertagt worden.
Vor dem Landgericht Passau kam es nur zur Verlesung der Anklageschrift.Dann war auch schon Schluß.Denn der 23 Jahre alte Angeklagte und seine beiden Anwälte wollten nichts zu den Vorwürfen sagen.Darauf hat der Richter die Verhandlung unterbrochen.Am 4. September geht der Prozess weiter.Mit Fußfesseln und Handschellen wurde der junge Mann aus dem Gerichtsaal geführt und zurück ins Gefängnis gefahren.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-Jährigen vor, seine Lebensgefährtin – die Mutter seines Sohnes – im vergangenen Herbst mit einem Küchenmesser getötet zu haben. Nach Ansicht der Anklagebehörde handelte der Mann aus niedrigen Beweggründen, weil er nicht habe hinnehmen wollen, dass die Frau einen anderen Partner hatte und der neue Freund die Vaterrolle für den Sohn übernehmen sollte. Zudem sei er bei der Tat heimtückisch vorgegangen, weil er sein argloses Opfer nachts im Schlafzimmer attackiert habe. Der Fall hatte Ende November 2016 bundesweit Schlagzeilen gemacht. Der Tatverdächtige war mit seinem damals eineinhalbjährigen Sohn nach Spanien geflohen und hatte sich ein Tattoo unter anderem mit dem Namen des Opfers und dem mutmaßlichen Datum der Ermordung stechen lassen