Sie sehen ganz schön erleichtert aus:
Etwa 100 Deutsche landen gestern Nachmittag am Flughafen München.
Es sind Bundesbürger, die aus Tunesien zurückgeholt worden sind.
Eine Frau berichtet von furchtbaren Tagen in Tunis.
Seit Montag musste sie dort am Flughafen ausharren – zu essen gab es fast nichts.
Das Auswärtige Amt schätzt, dass noch über 100 000 Deutsche im Ausland unterwegs sind.
Die «Luftbrücke» soll bis in die nächste Woche dauern.
In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Länder wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Grenzen dicht gemacht und Flugverbindungen gekappt.
Da Deutschland inzwischen zu den Hauptrisikoländern gehört, sind Bundesbürger besonders stark von den Einschränkungen betroffen.
Der Journalist Jan-Eric Peters, der gestern von einer zehnwöchigen Reise durch Asien, Australien und Neuseeland nach München zurückkam, war über die laxen Einreisebestimmungen in Deutschland erstaunt.
«Keine Frage, woher ich komme, in welchen Ländern ich war, nix», schrieb er auf Twitter und Facebook nach der Rückkehr am Flughafen.
«Am Abend zuvor auf dem Airport Bangkok sogar bei der Ausreise Temperaturmessung», betonte er.
«Die völlig entspannte Einreise am Flughafen hat mich gewundert, als wäre nichts Besonderes los», erklärte der frühere «Welt»-Chefredakteur.
Er hätte mehr Sorgfalt bei der Einreisekontrolle erwartet, Fragen zur Reiseroute, auch Fieberkontrollen per Scanner, sagte er.
Die Zeit dafür wäre gewesen, schließlich gebe es derzeit kaum Reisende am Airport.
«Es ist sehr wenig los.» In 30 Sekunden sei er durch die Kontrolle gewesen.
Im Unterschied dazu habe er am Flughafen der thailändischen Hauptstadt am Vorabend überall Mitarbeiter mit Schutzhandschuhen oder Mundschutz gesehen.
«Das Flughafenpersonal dort sieht aus wie man sich ein Einsatzteam auf der Intensivstation vorstellt», sagte Peters.