Vor einigen Jahren war die Begeisterung groß:
Als der damalige Papst Benedikt XVl. unsere Region besucht hat.
Mittlerweile ist der Ruf des ehemaligen katholischen Kirchenoberhauptes aus Marktl am Inn angekratzt.
Grund sind die Gutachten zur sexuellen Gewalt im Erzbistum München und Freising.
Ein vom Erzbistum selbst in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass Fälle von sexuellem Missbrauch in der Diözese über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt worden seien.
Benedikts Rolle ist besonders brisant.
Ihm werden vier Fälle von Fehlverhalten angelastet.
Er hatte die Vorwürfe in einer Verteidigungsschrift erst zurückgewiesen, danach aber eine Falschaussage eingeräumt.
Demnach habe er anders als zunächst behauptet doch im Jahr 1980 als Erzbischof von München und Freising an einer Sitzung teilgenommen, bei der laut Gutachten über einen Priester gesprochen worden sein soll, der mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern auffällig geworden war. Der Priester wurde danach wieder im Bistum eingesetzt und missbrauchte erneut Kinder
«Dieses Gutachten darf für die Erzdiözese München und Freising, aber auch für die katholische Kirche insgesamt, nicht ohne Folgen bleiben», teilte «Maria 2.0» mit und forderte auch Konsequenzen für weitere Verantwortungsträger, denen das Gutachten Fehlverhalten vorwirft.
Neben Ratzinger sind das unter anderen auch seine Nachfolger als Erzbischöfe, Kardinal Friedrich Wetter und Amtsinhaber Kardinal Reinhard Marx, dem formales Fehlverhalten in zwei Fällen vorgeworfen werden.
«Wir sind der Meinung, dass keine dieser Personen in ihrer derzeitigen Position verbleiben kann. Wir halten es für geboten, dass sie auf alle Ämter, Funktionen und Ehrentitel, die sie aktuell innehaben, ebenso verzichten wie auf alle damit verbundenen Einkünfte.»