2015 haben bayernweite Proben ergeben, dass in allen Regierungsbezirken der erlaubte Nitrat-Grenzwert überschritten worden ist.
Vor allem in Niederbayern, Unterfranken und Mittelfranken .
Der Freistaat will bis 2021 etwa 1,2 Milliarden Euro in den Gewässerschutz investieren.
Zudem soll ab 2019 eine neue Landesverordnung künftig den Einsatz von Düngemitteln in besonders belasteten Gebieten regeln.
„Der Grundwasserschutz genießt in Bayern allerhöchste Priorität“, sagte Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU).
Die Landtagsgrünen fordern mit Blick auf die landesweiten Belastungen, dass der Einsatz von Ackergiften in Bayern bis zum Jahr 2030 halbiert werden muss. Das soll durch klare Vorgaben für die Landwirtschaft erreicht werden.
Es brauche „strengere Regeln für die Industrielandwirtschaft und Massentierhaltung, damit weniger Gülle
auf unseren Feldern landet“, sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann dazu. Zudem müsse der Öko-Landbau bevorzugt werden.
Dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches zufolge kann Nitrat, wenn es im Körper durch Bakterien zu Nitrit umgewandelt wird, krebserregend wirken und bei Säuglingen den Sauerstofftransport im
Blut verhindern. Diese Gesundheitsgefährdung durch Trinkwasser könne
in Deutschland aber grundsätzlich ausgeschlossen werden.
Dafür sorgt die Trinkwasserverordnung. Ein Wasserversorger mit durch Dünge- und Pflanzenschutzmittel verseuchtem Grundwasser muss das Wasser entsprechend aufbereiten, bevor er es als Trinkwasser ausgeben
darf. Das passiert durch eine technische Aufbereitung zum Beispiel durch Aktivkohlefilter oder das Mischen mit unbelastetem Wasser.
Trinkwasser gilt als das am besten überwachte Lebensmittel.