Bei Mama ist es halt schön.
Darum sind vor allem junge Männer aus Niederbayern Nesthocker.
Laut einer Studie bleiben sie besonders gerne und lange im Hotel Mama.
Besonders ungern ziehen in der Altersgruppe 25 bis 29 Jahre die jungen Leute in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Straubing-Bogen aus.
Und warum bleiben junge Männer so lange bei Mama?
Ein Grund ist, dass Jungs seltener im Haushalt mithelfen müssen, Mädchen schon.
Darum ist bei Mädchen der Drang auszuziehen größer.
Junge Männer dagegen genießen zum Beispiel den Wäsche-und Putz-Service von Mama.
Soziologen warnen aber davor, dass Jungs dadurch unselbstständiger werden könnten.
Eine Gefahr sieht man darin, dass sich die geschlechtstypische Arbeitsteilung einmal in der eigenen Familie oder in einer Beziehung fortsetzt.
In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Nesthocker moderat angestiegen, sagte Enzelberger.
Wohnungsnot und höhere Mietpreise hätten besonders in Großstädten wie München dazu geführt, dass junge
Leute länger bei ihren Eltern wohnen bleiben.
Wie das IfL herausgefunden hat, spielt zudem die Religionszugehörigkeit eine Rolle:
In katholischen Gegenden bleiben die Kinder deutlich länger im Haus der Eltern.
„Gläubige Menschen befürworten tendenziell einen längeren Verbleib erwachsener Kinder im Elternhaus, während Religionsferne eher der Ansicht sind, dass der Nachwuchs möglichst schnell auf eigenen Beinen stehen sollte“, heißt es in der Analyse.
Dies könnte der Grund dafür sein, weshalb das katholisch geprägte Bayern den Spitzenplatz bei den Nesthockern in Deutschland einnimmt.