Das könnte sein großer Tag werden:
Heute will sich der niederbayerische CSU-Europapolitiker Manfred Weber offenbar aus der Deckung wagen.
Darüber wird ja schon länger spekuliert:
Dass der Wildenberger bei der Europawahl als Spitzenkandidat der konservativen Europäischen Volkspartei antreten will.
Und dass Manfred Weber die Nachfolge von Kommissionschef Jean-Claude Juncker antreten möchte.
Am Mittag wird der niederbayerische CSU-Politiker dazu wohl eine Erklärung abgeben.
Ob Weber wirklich nächstes Jahr Nachfolger des Luxemburgers Jean-Claude Juncker wird, ist aber noch längst nicht ausgemacht.
Weber muss zunächst innerhalb der EVP etwaige Konkurrenten aus dem Feld schlagen und am 8. November bei einem Parteitreffen der Christdemokraten in Helsinki nominiert werden. Anschließend muss er bei der Europawahl ein passables Wahlergebnis einfahren und die EVP zumindest zur stärksten Fraktion im nächsten Europaparlament machen.
Nur dann hätte der Niederbayer eine Chance, als erster Deutscher seit mehr als 50 Jahren den mächtigsten EU-Posten in Brüssel zu besetzen.
Hat Manfred Weber das Zeug dazu?
Der 46-Jährige ist kein Lautsprecher. Im persönlichen Gespräch ist der Diplomingenieur freundlich und eher nachdenklich, im Parlament in Straßburg oder Brüssel tritt er staatsmännisch auf. Zumindest in den eigenen Reihen punktet er damit.
In der CSU hat der verheiratete Katholik aus Wildenberg eine klassische Parteikarriere gemacht. Von 2003 bis 2007 war er Chef der Jungen Union in Bayern, von 2008 bis 2016 niederbayerischer
Bezirksvorsitzender – was in der CSU-Hierarchie ein wichtiges Amt ist.
Von 2002 bis 2004 saß er im bayerischen Landtag, bevor er 2004 erstmals ins Europaparlament gewählt wurde. 2015 wurde er stellvertretender Parteichef.