Es ist kein leichter Job:
Bei brasilianischer Hitze demontieren Experten weiter die ehemalige Lufthansamaschine „Landshut“.
Jetzt ist eine wichtige Etappe geschafft.
Der linke Flügel konnte abgenommen werden.
Alleine dafür haben die Techniker hunderte Nieten und Schrauben gelöst.
In den nächsten Tagen soll dann die rechte Tragfläche abgebaut werden.
Ist das geschafft, kommt die „Landshut“ mit Seecontainern und einem riesigen Frachtflugzeug nach Deutschland – und von dort ins Museum am Bodensee.
Seit 21. August ist ein Team der Lufthansa Technik vor Ort.
Es ist eine große Herausforderung für die Ingenieure:
Allein zur Abnahme der Flügels müssen rund 1500 Nieten und Schrauben gelöst werden, jedes abgenommene Triebwerk wiegt rund 1,5 Tonnen.
Zu Beginn musste die Maschine erst einmal mit neuen Bugrädern versehen werden, um die zwischen anderen stillgelegten Flugzeugen stehende Boeing auf das Vorfeld zu fahren, sagte Lufthansa Technik Sprecher Jens Krüger.
„Wir würden die Maschine gerne vor der Bundestagswahl (24. September) nach Hause bringen“, sagte Krüger.
Die großen Teile wie die Tragflächen sollen mit einer Antonov 124 und andere Teile mit Seecontainern nach Deutschland gebracht werden.
Eine Ausstellung im Dornier-Museum in Friedrichshafen zum 40. Jahrestag der Befreiung der Geiseln im somalischen Mogadischu am 18. Oktober könnte zeitlich schwierig werden.
Es sei ein nationales Interesse, mit dem Flugzeug als Ausstellungsstück an den Deutschen Herbst 1977 zu erinnern, hatte Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) betont.
In Friedrichshafen soll die Maschine dauerhaft als restauriertes Ausstellungsobjekt an das „Landshut“-Drama erinnern.
Es hatte vor Beginn der Demontage zunächst einige Tage gedauert, bis rund 8,5 Tonnen an Werkzeug und Flugzeughebern aus dem Zoll herauskamen.
Am 13. Oktober 1977 hatten vier Palästinenser in Absprache mit der Roten Armee Fraktion (RAF) die „Landshut“ mit 91 Menschen an Bord auf dem Flug von Mallorca nach Frankfurt/Main gekapert, um die inhaftierte RAF-Führung in Stuttgart-Stammheim freizupressen.
Nach einer Landung im südjemenitischen Aden erschossen die Terroristen den Kapitän Jürgen Schumann.
Co-Pilot Jürgen Vietor musste die „Landshut“ weiterfliegen nach Mogadischu.
Dort stürmte am 18. Oktober 1977 die Anti-Terror-Einheit GSG 9 die Maschine und befreite die Geiseln.