Südwesten legt Pilotabschluss für Metaller vor

06. Februar 2018 , 06:12 Uhr

Nach einem erneuten Verhandlungsmarathon von 13 Stunden haben sich die Tarifparteien der Metall- und Elektrobranche in Baden-Württemberg am frühen Dienstagmorgen auf einen Abschluss
verständigt.
Das zähe Ringen bis zur sechsten Verhandlungsrunde hatte seinen Grund: Angesichts der zahlreichen geforderten Neuerungen mussten die Vertreter des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall und der
IG Metall Baden-Württemberg an vielen Stellschrauben drehen, um schließlich jeweils mit Kompromissen leben zu können.

Eine Laufzeit von 27 Monaten, 4,3 Prozent mehr Geld, dazu jährliche
Einmalzahlungen – das ist nur ein Teil des nun vorliegenden
Pilotabschlusses.
Die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie können darüber hinaus künftig für bis zu zwei Jahre
ihre Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden absenken.
Im Gegenzug dürfen Betriebe dann mit mehr Beschäftigten als bisher 40-Stunden-Verträge
abschließen. Dies sind die wesentlichen Punkte der Vereinbarung;
darüber hinaus wurde über zahlreiche zusätzliche, weniger kostspielige Änderungen verhandelt und entschieden.

Die Bundesvorstände der Tarifparteien lobten die Lösungen. „Wir haben heute den Grundstein für ein flexibles Arbeitszeitsystem für das 21. Jahrhundert gelegt“, sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger. Die
schmerzhafte Kostenbelastung spiegele die im Schnitt gute wirtschaftliche Lage der Branche.
IG-Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann
sah den Tarifabschluss als einen „Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen, selbstbestimmten Arbeitswelt“. Viel zu lange sei Flexibilität bei der Arbeitszeit ein Privileg der Arbeitgeber gewesen.

Wie der Tarifabschluss sich in der Praxis bewährt, wollen die Tarifparteien in zwei Jahren evaluieren, weil bisher nicht klar ist, wie viele Beschäftigte beispielsweise eine reduzierte Arbeitszeit von 28 Stunden oder Verträge über 40 Wochenstunden in Anspruch nehmen.

Die Einigung in Baden-Württemberg gilt als Pilotabschluss für die deutschlandweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. In der Regel übernehmen die übrigen sechs
Tarifbezirke den Abschluss des Pilotbezirks. (dpa)

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