Mückenmythen - was stimmt wirklich?
Nachts bloß nicht bei offenem Fenster das Licht anschalten, weil Mücken davon angezogen werden.
Rauch und Parfüm schrecken die fiesen Plagegeister dagegen ab.
Stimmt das wirklich?
Wir klären für Sie auf, was hinter den bekanntesten Mückenmythen steckt:
Mücken werden vom Licht angezogen!
Dass Stechmücken vom Licht angezogen werden, ist nicht richtig. Mücken gehen im Gegensatz zu anderen nachtaktiven Insekten nach Düften. Durch die von Menschen und Tieren abgegebene Wärme, Kohlendioxid in der Atemluft und im Schweiß enthaltene Stoffe werden sie angelockt. Mücken lieben Schweißgeruch, süßes Parfüm, Wärme und Feuchtigkeit. Ihre Opfer finden sie, indem sie den CO2-Gehalt in der Luft prüfen. Je größer die CO2-Konzentration, desto näher sind sie ihrem Opfer. Zum Beispiel Menschen - wir geben CO2 über die Atemluft ab.
Hilft Parfüm gegen Mücken?
Nein, diese Duftkompositionen auf der menschlichen Haut lassen sich durch Parfüms oder durch Seifen sehr, sehr schlecht beeinflussen, und wann dann nur kurzzeitig. Auch wenn man vorher duscht, sind nach wenigen Minuten die Duftstoffe wieder auf der Haut.
Helfen Zitronenkerzen gegen Mücken?
Das bringt solange nichts, bis keine Gifte darin enthalten sind, also Insektizide. Im Freien erst recht: Denn dort verflüchtigen sich diese Düfte schnell – also haben Zitronella oder Duftkerzen eine sehr geringe Wirkung.
Frauen werden öfter gestochen als Männer!
Nein, es ist genau umgekehrt - das ergab eine Studie mit knapp 60.000 Patienten. Aber die Männer merken es einfach oft nicht. Denn Frauenhaut ist 20 Prozent dünner, als die von Männern und reagiert empfindlicher auf die Stiche. Grundsätzlich zapfen Mücken am häufigsten Menschen an, die vermehrt einen bestimmten Schweißbotenstoff produzieren.
Mücken stehen auf besonders bestimmte Blutgruppen!
Ja, das stimmt in der Tat. Studien ergaben, dass Mücken Menschen der Blutgruppe 0 bevorzugen - diese werden nämlich doppelt so häufig gestochen, wie Personen mit den Blutgruppen A oder B.
Rauchen vertreibt Mücken!
Dass Rauchen Mücken vertreibt, ist ein weitverbreiteter Irrglaube, denn in Wahrheit interessiert es die Insekten überhaupt nicht, ob der Mensch, den sie stechen wollen, raucht oder nicht.
Was hilft gegen den Juckreiz eines Mückenstichs?
Auf jeden Fall NICHT KRATZEN! Am liebsten würden wir ja die ganze Zeit nur den Mückenstich kratzen. Das liegt daran, dass durch das Kratzen ein leichter Schmerz entsteht, der den Juckreiz überdeckt. Als Reaktion schüttet das Gehirn Serotonin aus – das wiederum lindert zwar den selbst zugefügten Schmerz, dockt sich aber gleichzeitig an die Nervenzellen, was wiederum zu einem Juckreiz führt. Außerdem kann der Stich so aufgekratzt werden und Schmutz und Keime in die Wunde gelangen.
Hier ein paar Tipps, die wirklich gegen das unangenehme Jucken helfen:
Wie kann ich Mücken schon vorab fernhalten?
Wieso werden manche Menschen eher gestochen als andere?
Das hat mit verschiedenen Faktoren zu tun. Einer davon ist die Blutgruppe: Wer Blutgruppe 0 hat, der wird doppelt so häufig gestochen wie alle anderen. Diese Blutgruppe riecht für die Mücken von weitem am nahrhaftesten.
Außerdem kommt es auf den Stoffwechsel der einzelnen Personen an: Wer viel schwitzt ist immer ein leichteres Opfer. Mücken riechen schwitzende Leute leichter und deswegen orientieren sie sich mehr in deren Richtung.
Biertrinker werden von Mücken übrigens auch lieber angeflogen. Regelmäßiger Alkoholgenuss verändert den Körpergeruch leicht und lässt ihn schmackhafter für die Mücken riechen. Da der menschliche Duft aus über 350 Komponenten besteht, gibt es aber wahrscheinlich noch Hunderte andere Umstände, warum manche Menschen attraktiver für Mücken sind und andere eben nicht.