Wegbereiter ins Neuland Digitalfunk

13. Juli 2017 , 18:16 Uhr

Landshuts Landrat Dreier und Kreisbrandrat Loibl bedanken sich bei Feuerwehr-AusbildernGut 3000 Stunden für die Ausbildung von Feuerwehrleuten, rund 220 Basis-Schulungen, über 1600 Digitalfunk-Geräte in Betrieb genommen: Es war eine beeindruckende Bilanz der Arbeiten im Rahmen der Einführung des Digitalfunks im Landkreis Landshut, die Kreisbrandrat Thomas Loibl und Wolfgang Metz, Fachkreisbrandmeister für Digitalfunk, aufmachen konnten. Dafür gab es ein dickes Lob von Landrat Peter Dreier bei einer FFW-Dienstbesprechung im Großen Sitzungssaal des Landratsamts: Die Einführung der neuen Funktechnik sei bei den Feuerwehren des Kreises einfach spitze gelaufen, brachte der Landrat seine Freude darüber zum Ausdruck vor FFW-Leuten aus allen Teilen des Landkreises, die als Multiplikatoren die Hauptarbeit der Umstellung auf die neue Technik geleistet haben.Die Umstellung von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben auf den modernen Digitalfunk war und ist weiterhin eine gewaltige Aufgabe: Das unterstrichen bei der Veranstaltung im Landratsamt neben Landrat Dreier und Kreisbrandrat Loibl auch Fachkreisbrandmeister Metz und Sascha Hofstetter vom Sachgebiet für Feuerwehrwesen, Zivil- und Katastrophenschutz der Behörde deutlich. Diese Aufgabe ist auf dem Gebiet der Feuerwehren im Landkreis Landshut mit Bravour erfüllt worden, zog Landrat Dreier bei dem Treffen Bilanz.Mit einem gemeinsamen Essen auf dem Wolfgangsberg über Essenbach ist den Feuerwehrleuten bereits in geselliger Runde der Dank des Landkreises übermittelt worden: Auch das gehöre dazu – nach getaner Arbeit gemeinsam zu feiern; das sei bester Brauch in Bayern.In einem offizielleren Rahmen wurde den Multiplikatoren nun eine weitere Anerkennung ihres – wie Landrat Dreier und Kreisbrand Loibl hervorhoben – wirklich nicht alltäglichen Engagements zuteil: Die Multiplikatoren aus den Reihen der Feuerwehrleute, die die Hauptarbeit geleistet haben, erhielten von Landrat Dreier eine Dankesurkunde sowie die rund 280 Seiten starke Landkreis-Publikation („Informations- und Image-Broschüre“) überreicht.Weitgehend im Stillen, in der breiten Öffentlichkeit zwar bekannt, aber nicht weiter groß beachtet, sei gewissermaßen im Hintergrund eine gewaltige Leistung für die Gesamtheit der Bürgerschaft erbracht worden, resümierte Landrat Dreier. Ein Werk, das die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern von Behörden und Organisationen im Sicherheitsbereich auf eine neue, zukunftsfähige Grundlage gestellt habe – und daher ungemein wichtig sei für die Sicherheit der Menschen der Heimat und insgesamt in diesem Land.Die hoch engagierten Mitglieder der 152 Feuerwehren im Landkreis Landshut sind nach den Worten von Landrat Dreier in vielfältiger Weise gefordert: Bei den Einsätzen gegen Feuersbrünste, bei Unfällen, Unwettern und Katastrophen natürlich besonders; mindestens ebenso wichtig seien die Aus- und Fortbildung, das stete Training der erlernten Fähigkeiten. Und nicht zuletzt würden die Brandschützer heute und in Zukunft sicher genauso von der Einführung neuer Techniken gefordert, wie zum Beispiel der Umstellung auf den Digitalfunk.Ein ganzes Maßnahmenbündel habe sich der Freistaat Bayern einfallen lassen, um Polizei, Feuerwehren und andere Rettungsdienste mit einem hochmodernen Digitalfunk-Netz zu überziehen und zu verbinden, führte der Landrat aus. Dabei werde auf größte Abhörsicherheit gezielt, auf größtmögliche Erreichbarkeit und Klarheit der Übermittlung von Botschaften in schwierigen Situationen.Dazu sei es nötig gewesen, ein Netz von geeigneten Funkmasten aufzustellen. Die Schaffung dieses Netzes sei nicht überall begrüßt – und sogar vielfach von Protesten begleitet worden. Für diese Gegnerschaft könne er kaum Verständnis aufbringen, betonte der Landrat – gehe es bei dem Funknetz doch darum, ein größtmögliches Maß an Sicherheit für Leib und Leben, Hab und Gut in allen Lebenslagen zu schaffen.Sehr gefreut habe ihn dagegen das große, freiwillige Engagement so vieler Feuerwehrleute für die gute Sache: Das sei schon bei den ersten Informationstreffen vor wenigen Jahren spürbar gewesen und habe nicht nachgelassen, sondern sei noch gewachsen. Über die Multiplikatoren seien die Informationen und erste Erfahrungen in vorbildlicher Weise in die Breite der Mitgliederschaft der Feuerwehren in allen Teilen des Landkreises getragen worden, hob der Landrat mit Freude hervor.Der Digitalfunk werde alle, die im Sicherheitsbereich und in den Rettungsdiensten tätig sind, nun lange und Tag für Tag weiter begleiten, resümierte Dreier. Sicher sei auch, dass nicht alles von Anfang an perfekt sei. Ganz zufriedenstellend sind aus seiner Sicht auch manche gesetzlichen Regelungen noch nicht – und auch bei der Finanzierung des großen Werks der Umstellung auf den Digitalfunk sieht er durchaus noch Nachbesserungsbedarf.Gemäß dem Konnexitätsprinzip – dem Grundsatz: „Wer anschafft, zahlt auch“ – in Bayern müsste der Freistaat die Kosten für die Umstellung tragen. In der Realität bleibe dann doch eben immer etwas mehr an den Kommunen hängen; hier sollte durchaus noch nicht das letzte Wort gesprochen sein, merkte Dreier an.Dass die Aufgabe, den Digitalfunk zu etablieren und den Feuerwehr-Kameraden umgehend Wissen darüber zu vermitteln, im Landkreis so gut über die Bühne gegangen ist, ist nach den Worten von Fachkreisbrandmeister Wolfgang Metz zum einen dem überdurchschnittlichen Engagement der Multiplikatoren zu verdanken. Zum anderen sei für die „bis dato größte Ausbildungsoffensive“ bei den Landkreis-Feuerwehren von Vorteil gewesen, dass mehr als die Hälfte der Multiplikatoren in ihren Zivilberufen über die Qualifikation als Ausbilder und viele zudem über vertiefte Kenntnisse in Elektrotechnik verfügen.Man müsse mit der Zeit gehen, stellte Metz mit Blick darauf fest, dass natürlich schon einige Leute dem alten Funkwesen nachtrauerten. Klar, nicht alles funktioniere von Anfang an reibungslos. Aber, das sollte man durchaus in Rechnung stellen: Auch beim alten Analogfunk habe es lange Jahre in Anspruch genommen, bis er den hohen Stand erreicht habe, an den man sich gewöhnt hatte.

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